Ein bunter Strauß von Schulen – Wie Freie Schulen wachsen und vielfältig werden
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Freien Schulen in Deutschland um fast ein Drittel gewachsen. Insbesondere das Aufkommen der Demokratischen Schulen hat die Freie Schullandschaft verändert und schon bestehende Schulen inspiriert .
Ein Bericht über die Entwicklung der Freien Schulszene mit Blick auf die letzten Jahre.
Uwe Schröder und Nicola Kriesel
Schulen in öffentlicher Trägerschaft sind seit Jahren auf dem Rückzug. Mit dem Argument der demografischen Entwicklung werden in Ballungsräumen Schulen zusammengelegt und im ländlichen Raum sogar in kleineren Orten die letzte Grundschule geschlossen. Gleichzeitig suchen immer mehr Eltern für ihre Kinder Alternativen zum Regelschulbetrieb, der bis heute häufig vom Obrigkeitsprinzip längst vergangener Generationen geprägt ist. Auch viele klassisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sind unzufrieden mit dem System, in dem sie arbeiten und wünschen sich zunehmend andere Arbeitsbedingungen.
Der Beginn der Freien Alternativschulen
Bereits zu Beginn der 1970er Jahre ergriffen (zunächst in der »alten« Bundesrepublik) Menschen die Initiative, suchten Mitstreiter und machten sich auf den Weg, gemeinsam eine Schule zu gründen. Dabei konnten sie sich auf das Grundrecht aus Artikel 7 des Grundgesetzes stützen, der in seinem vierten Absatz das Recht zur Errichtung von Privatschulen gewährt, die der Genehmigung durch die Behörden bedürfen.