Das Demokratie-Dilemma an Schulen

»Demokratie Lernen« und »Demokratiepädagogik« sind die Stichworte unter denen das Thema Demokratie derzeit in der Pädagogik diskutiert wird. Ob und inwieweit verfügen Bildungsinstitutionen über eine demokratische Alltagskultur?

Ulrich Klemm

Ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Kultur ist Bildung. In diesem Sinne findet sich seit einigen Jahren in der Pädagogik verstärkt eine Diskussion zum Thema Demokratie, die unter den Stichworten »Demokratie Lernen« und »Demokratiepädagogik« geführt wird. Bei aller Euphorie und Aufbruchsstimmung dabei für didaktische Modelle und Begriffskonzepte bleibt aber auch zu fragen, ob und inwieweit überhaupt die Bildungsinstitutionen über eine demokratische Alltagskultur verfügen?

Der Begriff der Demokratiepädagogik ist noch relativ jung und taucht erst seit einigen Jahren im pädagogischen bzw. erziehungswissenschaftlichen Kontext auf. Demokratie wird dabei u. a. als ein Bezugspunkt für Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsformen gesehen und dient der Revitalisierung schulischer politischer Bildung.

Eine erste intensive Auseinandersetzung im deutschen Sprachraum mit »Demokratie Lernen« erfolgte ab Mitte der 1990er Jahre in Österreich. Ein umfangreiches Handbuch, herausgegeben vom Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, erschien 1998 und bot erstmals empirische Ergebnisse, theoretische Analysen und didaktische Modelle für eine Demokratiepädagogik.

Artikel weiterlesen?

Kauf die aktuelle Ausgabe oder schließ ein Abo ab, um alle Ausgaben zu lesen.

Du bist bereits Abonnent oder hast das Heft gekauft und besitzt ein Benutzerkonto?