Berlin Rebel High School
von Alexander Kleider
good!movies, 14, 99 Euro

»Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.« Mit diesem Zitat von Albert Einstein beginnt der kurzweilige und interessante Dokumentarfilm von Alexander Kleider, der – wie sich später herausstellt – auch ein Schüler der Berlin Rebel High School war.
Allein der Titel Berlin Rebel High School hat etwas Anarchisches. Genauso rebellisch wie der Filmtitel präsentiert sich die Schule optisch. Wer sich von Filmtitel und Aussehen der Schule nicht abschrecken lässt, bekommt einen Einblick in die älteste Demokratische Schule Deutschlands geboten.
Dabei handelt es sich um die Schule für Erwachsenenbildung (SfE) in Berlin, die 1973 von Schülern gegründet wurde und jährlich 350 Schüler auf das Abitur oder den Mittelschulabschluss vorbereitet. Basisdemokratisch entscheiden alle Betroffenen über die Belange der Schule in der wöchentlichen Vollversammlung. Es gibt keine Noten, kein Sitzenbleiben und keinen Direktor. Die Mitarbeiter könnten jederzeit von den Schülern abgesetzt werden.
Der Film zeigt jedoch keine nette, bonbonfarbene Schule ohne Probleme, wo sich alle Schüler hochkonzentriert und bis aufs Äußerste selbstmotiviert durch den Schulstoff ackern und alles klappt. Die Faulheit und Vergesslichkeit der Schüler werden an mehreren Stellen ausgiebig zelebriert. Ein Klassenzimmer bleibt leer, weil die Verlockungen der Welt die Mehrheit der Schüler vom Besuch der Schule abgehalten haben. Probleme der Gemeinschaft werden intensiv in der Vollversammlung und in kleineren Versammlungen beackert.