»Trauer ist keine Krankheit, sondern eine natürliche Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen.«
In vielen Vereinen und Organisationen gibt es soziales und bürgerschaftliches Engagement rund um die Themen Bildung und Leben mit Kindern. In dieser Reihe werden einige davon vorgestellt. Ein Interview mit Andreas Bucksteeg, Vorsitzender des Lavia – Verein für Familientrauerbegleitung e. V.
Wie ist der Verein entstanden und durch wen?
Der Tod eines jungen Vaters im Beisein der achtjährigen Tochter war Auslöser für die Gründung des Vereins. Die Mutter war abends arbeiten, der Vater bekam einen Asthmaanfall, was die Tochter Ramona aber schon kannte. Sie klopfte ihm leicht auf den Rücken, der Vater erlitt zusätzlich einen Herzinfarkt und starb auf dem Bett sitzend. Ramona rief die Mutter an und sagte: »Mama, ich glaube, der Papa ist tot.«
Die Ärztin der Familie wollte eine Überweisung zur Trauerbegleitung schreiben und konnte nicht glauben, dass das nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Sie diskutierte mit Krankenkasse und Ärztekammer, mit dem Wissen, dass die Angehörigen eine solche Unterstützung häufig selber nicht bezahlen können. Im Anschluss sagte sie: »Das geht ja gar nicht, dann muss man eben selber einen Verein gründen.«
Und wer hat den Verein dann letztendlich gegründet?
Gegründet hat den Verein dann diese Ärztin zusammen mit Bekannten der Trauerbegleiterin und Autorin Mechthild Schroeter-Rupieper, die mit ihrem Team vom Lavia-Institut heute die Trauerbegleitung durchführt.