Großeltern auf Achterbahnfahrt! Was eine liebevolle Beziehung zu den eigenen Kindern und Enkelkindern unterstützt
Wer kennt das Dilemma nicht: Großeltern und ihre erwachsenen Kinder sind sich nicht einig in der Betreuung der Enkel. Statt Harmonie gibt es Streit, Unverständnis und große Gefühle. Die Lösung liegt im Respektieren des elterlichen Weges. Und in der Freude am eigenen Wachstum … Dieser Artikel will zwischen Großeltern und deren erwachsenen Kindern vermitteln und gibt konkrete Tipps, wie eine beglückende Beziehung entstehen kann …
Naomi Aldort
Das »Problem« einer Großmutter in Kurzversion, und beispielhaft für sehr viele andere Großeltern: »Meine Schwiegertochter betreut unsere Enkel auf sehr spezielle Weise. Da gibt es gemeinsames Schlafen, Bio-Essen, Spielsachen aus Holz und anderen Naturmaterialen uvm. Sie und auch mein Sohn legen großen Wert auf diese Dinge und verbieten mir, bestimmte Geschenke zu bringen bzw. auch, gewisse Sachen zu unternehmen, die Großmütter eben gern mit ihren Enkeln machen. Eisessen-Gehen zum Beispiel. Oder ein Kino-Besuch. Wie kann ich trotz dieser Beschränkungen und Vorgaben dennoch eine enge Verbindung zu meinen Enkeln haben?«
Wohl alle Großeltern lieben ihre Enkelkinder und sehnen sich danach, Anteil an deren Leben zu haben. Und ja, es gibt einen Weg, die Beziehung mit den Enkelkindern zu nähren, selbst wenn die Eltern einen liebevollen Weg in der Begleitung ihrer Kinder gehen, der sich von dem Weg, den die Großeltern einst wählten, unterscheidet. Bei einem Beratungsgespräch sagte einmal ein junger Vater zu seinen Eltern: »Ihr habt eure »Eltern-Sache« gemacht, als ihr mich und meine Schwester aufgezogen habt. Was meine Töchter betrifft, so sind nun wir – meine Frau und ich – mit dem großen Experiment an der Reihe.« Der Großvater war schockiert. Und auch verletzt: »Experiment? Was soll das heißen? Wir haben nicht einfach herumexperimentiert. Nein, wir wussten genau, was wir taten.« »Ach ja, war das so?«, fragte die reflektierte Großmutter mit einem Zwinkern. »Also ehrlich gesagt: Ich wusste oft nicht, was ich da tat. Ich denke, unser Sohn spricht da einen wichtigen Punkt an. Der Weg, den sie für ihre Elternschaft wählen, könnte durchaus sogar besser sein als der unsrige. Aber darum geht es gar nicht. In jedem Fall sind nun sie an der Reihe, Eltern zu sein. Und zwar die, die sie gern sein möchten. Ihren Werten entsprechend.«