Kinder leben im Jetzt und Morgen
Ein Kommentar von Susanne Mierau
Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen wird. Was wir ahnen ist, dass die Zukunft nicht so unbeschwert werden wird, wie wir es uns eigentlich für unsere Kinder wünschen. Wir befinden uns bereits in der Klimakrise und im Gepäck hat sie eine ganze Reihe anderer Krisen, die durch sie hervorgerufen werden können. Unsere Kinder werden hierdurch vor verschiedenen Herausforderungen stehen. Wir können sie auf das Ungewisse nicht vorbereiten, aber wir können sie stärken, damit sie mit Herausforderungen generell umgehen können. Wir können durch unseren Umgang mit ihnen heute Werte vermitteln, die sie in der Zukunft brauchen: Widerstandfähigkeit, Empathie, Kompromissbereitschaft, Flexibilität, Kreativität, Friedfertigkeit, Loyalität, Gerechtigkeit, Lernbereitschaft, Offenheit, Neugierde – um nur einige aufzuzählen. Bedeutsam dafür ist, dass sie Selbstwirksamkeit verinnerlichen: Ich erlebe mich als wertvoll und fähig, etwas zu verändern. Ich kann etwas bewirken! Wir können in ihnen verankern, dass sie an Herausforderungen nicht mit dem Gefühl herangehen, dass sie ohnehin nichts ausrichten können, sondern dass sie offen neuen Aufgaben gegenübertreten. Dass sie die Gesellschaft als Gemeinschaft verstehen, in der es um Altruismus und Solidarität geht und wir durch die Verschiedenartigkeit aller den Vorteil haben, einem Problem gemeinsam facettenreich entgegenzutreten. Natürlich kann man sich manchmal durchaus überwältigt fühlen von den Anforderungen und nicht sofort wissen, wie ein Problem angegangen werden kann. Aber sie können verinnerlichen, dass man andere um Hilfe bittet, weil man weiß, dass man Teil eines Ganzen ist und es nicht schlimm ist, Unterstützung zu bekommen. Diese Selbstwirksamkeit verinnerlichen sie jetzt dadurch, wie wir mit ihnen umgehen.